Der Getränkelieferant Flaschenpost wurde von Dr. Oetker übernommen. Die Zukunftspläne sehen für viele Mitarbeitende jedoch nicht rosig aus. Entlassungen drohen durch Standortschließungen. Wir erklären, ob die Kritik am Unternehmen gerechtfertigt ist und wie Sie sich gegen die Kündigung wehren.
Entlassungspläne bei Flaschenpost nach Übernahme
Es war der Mega-Deal zum Jahresende 2020. Dr. Oetker übernahm das Start-Up Flaschenpost und will nun schrittweise das eigene Sub-Unternehmen Durstexpress darin einbinden. Doch die Feierstimmung erreicht nicht alle Mitarbeitenden an den zahlreichen Standorten Deutschlands.
Bereits über 100 Mitarbeitende sollen ihre Kündigung zum Februar erhalten haben. Laut der Arbeitnehmer:innen wurde man lediglich einen Monat vor geplanter Betriebsschließung diverser Standorte über die Entlassung informiert. Viele weitere könnten folgen. Die Pläne des Konzerns Oetker beinhalten unter anderem die Zweigstellen von Durstexpress in Leipzig, Bochum und Teilen Berlins vollständig zu schließen.
Die Corona-Pandemie und umfassenden Lockdown-Maßnahmen hatten die Industrie der Lieferdienste im Jahr 2020 regelrecht aufblühen lassen und für große Gewinne gesorgt. Generell steht das Konzept der Lieferdienste zu Niedrigpreisen jedoch in ständiger Kritik, da der Komfort und Preisvorteil der Kunden meist auf dem Rücken der Arbeitnehmer:innen getragen wird.
Hoffnung auf Besserung der Arbeitsverhältnisse zerstört
Noch vor dem Mega-Deal waren die Beschwerden der Belegschaft über schlechte Arbeitsbedingungen bei Flaschenpost laut geworden. Die Gewerkschaft Nahrung-GenussGaststätten (NGG) warf dem Start-Up aufgrund von Erfahrungsberichten der Mitarbeitenden vor, die Betriebsausgaben auf Kosten der Beschäftigten zu minimieren. Kritisiert wurden die niedrige Bezahlung, schlechte Verträge und das Verhindern der Bildung eines Betriebsrates.
Mit der Übernahme durch Oetker erwarteten viele Mitarbeiter:innen deutliche Verbesserungen – trotz der dort ebenfalls herrschenden Kritik der Arbeitsbedingungen beim Sub-Unternehmen Durstexpress. Nun geht die Angst vor Entlassungen in allen Standorten Deutschlands um.
Anwaltliche Unterstützung sorgt für höhere Abfindung
Laut Pressemitteilung des Unternehmens werden Mitarbeitenden nach Möglichkeit Beschäftigungsangebote in einem Nachbarlager unterbreitet. Jedoch soll das nur zu verminderten Gehältern und schlechteren Vertragsbedingungen geschehen. Wer das Angebot nicht annimmt, sieht sich mit einer Entlassung konfrontiert.
Fachlich gesehen hat Dr. Oetker dann betriebsbedingte Kündigungen vorgenommen. Doch diese sind nicht immer rechtens. Geplante Schließungen oder Betriebsübernahmen gepaart mit nicht-fristgerechten Entlassungsplänen können von den Arbeitnehmer:innen vor dem Arbeitsgericht angegriffen werden.
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