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Höchstgeschwindigkeit LKW: An diese Tempolimits müssen sich Brummi-Fahrer halten

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
16.05.2023 | 5 Min. Lesezeit
  • Für Lastkraftwagen gelten andere Höchstgeschwindigkeiten.
  • Auch fallen die Bußgelder für LKW-Fahrer etwas höher aus.
  • LKW-Fahrer müssen Lenk- und Ruhezeiten einlegen.

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An welche Tempolimits müssen sich LKW-Fahrer auf Autobahnen halten?

Auf etwa 70 % aller Autobahnkilometer müssen sich PKW-Fahrer an keine Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Lediglich die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h sollte im Idealfall berücksichtigt werden. Wird diese nicht eingehalten, droht trotzdem keine Strafe.

Für LKW gelten andere Regeln auf Deutschlands Straßen – denn Lastkraftwagen haben ihre eigenen Tempolimits. Wie schnell ein LKW fahren darf, richtet sich nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Denn ein sehr schweres Fahrzeug hat einen entsprechend längeren Bremsweg und stellt aufgrund seiner Masse eine größere Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar.

Auf Landstraßen gilt für PKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen ein Tempolimit von 100 km/h. Auf Bundesstraßen gilt überlicherweise, sofern nicht explizit abweichend beschildert, eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h außerhalb und 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften. Auf Autobahnen dürfen PKW-Fahrer dagegen so schnell fahren wie sie wollen, es sei denn, es gibt eine andere Geschwindigkeitsbeschränkung vor Ort.

Auf Autobahnen gilt für alle LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h. Hier wird also nicht unterschieden, ob es sich bei dem LKW um ein kleineres oder größeres Exemplar handelt.

Wir prüfen kostenfrei, ob sich in Ihrem Fall ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnt. Unsere Experten im Verkehrsrecht melden sich unverbindlich und kurzfristig mit einer ehrlichen Ersteinschätzung bei Ihnen. Erst im Anschluss entscheiden Sie, ob Sie gegen Ihren Bußgeldbescheid vorgehen möchten. Bis dahin entstehen Ihnen keinerlei Kosten.

Wie schnell dürfen LKW innerorts und auf Landstraßen fahren?

Innerhalb geschlossener Ortschaften sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht so unterschiedlich. Für LKW-Fahrer gilt, dass maximal 50 km/h innerorts gefahren werden darf. In Bereichen, in denen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit niedriger liegt, müssen sie selbstverständlich langsamer fahren.

Beim Befahren von Landstraßen wird nach dem zulässigen Gesamtgewicht des LKW unterschieden. So müssen hier besonders schwere Lastkraftwagen, auch Schwerlasttransporter, auf spezielle Tempolimits achten. Bei LKW mit einem Gewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen wird zwischen Autobahnen, Kraftfahrtstraßen und Landstraßen keinen Unterschied gemacht. Überall darf maximal 80 km/h schnell gefahren werden.

  • LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen dürfen maximal 80 km/h fahren.
  • LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen dürfen maximal 60 km/h fahren.

Tempolimit für Lastkraftwagen sind jedoch nicht europaweit einheitlich geregelt. Jedes Land darf selbst wählen, wie schnell Lastkraftwagen auf einheimischen Autobahnen fahren dürfen.

So ist es in Großbritannien Brummis mit einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 7,5 Tonnen erlaubt, bis zu 112 km/h schnell zu fahren. In Lettland dagegen ist das Tempolimit für alle Lastkraftwagen auf 70 km/h gedrosselt.

Höchstgeschwindigkeit LKW: Tempolimits für LKW in Europa

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Welche Bußgelder drohen bei einer Überschreitung des Tempolimits?

Auch LKW-Fahrern drohen saftige Straßen, wenn sie die geltenden Tempolimits nicht einhalten. Geschwindigkeitsüberschreitungen werden noch strenger geahndet als bei PKW-Fahrern.

Fahren Sie mit einem LKW innerorts 16 bis 20 km/h zu schnell, dann droht in der Regel noch kein Fahrverbot. Fahren Sie schneller als 21 km/h kann Ihnen bereits für einen Monat der Lappen weggenommen werden.

Auch fallen die Bußgelder für LKW-Fahrer etwas höher aus. So muss ein PKW-Fahrer erst bei über 70 km/h außerorts zu schnell das höchste Bußgeld von 600 Euro blechen – bei Brummi-Fahrern wird dieses bereits bei einer Überschreitung von 60 km/h fällig.

Doch diese Unterschiede in der Bestrafung sind verständlich, da ein fahrlässig agierender LKW-Fahrer deutlich mehr Schaden anrichten kann als ein einzelner PKW.

Diese Bußgelder drohen LKW-Fahrern innerorts

TEMPOVERSTOSS BUSSGEL PUNKTE FAHRVERBOTE
bis 10 km/h 40 Euro    
11 bis 15 km/h 60 Euro    
16 bis 20 km/h 160 Euro 1  
21 bis 25 km/h 175 Euro 1  
26 bis 30 km/h 235 Euro 2 1 Monat
31 bis 40 km/h 340 Euro 2 1 Monat
41 bis 50 km/h 560 Euro 2 2 Monate
51 bis 60 km/h 700 Euro 2 3 Monate
über 60 km/h 800 Euro 2 3 Monate

Diese Bußgelder drohen LKW-Fahrern außerorts

TEMPOVERSTOS BUSSGEL PUNKTE FAHRVERBOTE
bis 10 km/h 30 Euro    
11 bis 15 km/h 50 Euro    
16 bis 20 km/h 140 Euro 1  
21 bis 25 km/h 150 Euro 1  
26 bis 30 km/h 175 Euro 1  
31 bis 40 km/h 255 Euro 2 1 Monat
41 bis 50 km/h 480 Euro 2 1 Monat
51 bis 60 km/h 600 Euro 2 2 Monate
über 60 km/h 700 Euro 2 3 Monate

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An welche speziellen Regeln müssen sich LKW-Fahrer sonst noch halten?

Doch LKW-Fahrer müssen sich noch an weitere Regeln halten, die für PKW-Fahrer nicht gelten. Hier bleibt es nicht bei gesonderten Höchstgeschwindigkeiten – viele weitere Auflagen sorgen dafür, dass ein LKW keine Gefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer darstellt.

Innerorts abbiegen

LKW-Fahrer:innen dürfen seit dem 9. November 2021 innerorts nur noch in Schrittgeschwindigkeit fahren, wenn sie rechts abbiegen. Das soll insbesondere Fahrradfahrer:innen schützen.

Lenk- und Ruhezeiten

LKW-Fahrer müssen ausreichend Pausen einlegen, damit es zu keiner Gefahrensituation kommt - die sogenannten Lenk- und Ruhezeiten. Hier sieht der Gesetzgeber vor, dass innerhalb von 24 Stunden mindestens 11 Stunden Ruhezeit eingelegt werden müssen. Diese können auf einmal genutzt oder in zwei Blöcken geteilt werden.

Schlechtwetter-Überholverbot

Berufsfahrer, die einen Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen fahren, dürfen unter bestimmten Voraussetzungen keine anderen Fahrzeuge überholen. Dies gilt bei schlechtem Wetter – also bei Regen, Hagel oder auch Nebel. Auch mit dieser Regel sollen gefährliche Situationen vermieden werden.

Schlechtwetter-Geschwindigkeit

Es gibt keine strikte Geschwindigkeit, die LKW-Fahrer einhalten müssen, wenn die Straßenbedingungen schlecht sind. Jedoch muss das Tempo gedrosselt werden. Herrscht Nebel, Regen oder Hagel auf der Straße, sind Lastkraftwagenfahrer mit Fahrzeugen – die ein Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen haben – sogar angehalten, auf einen Rastplatz zu fahren und die Fahrt zu pausieren.

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Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte