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Nachrichten & Urteile vom Abgasskandal bei Volvo

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
07.01.2025 | 6 Min. Lesezeit
  • Seit 2020 ist klar: Auch Volvo ist in den Abgasskandal verstrickt.
  • Betroffen sind u. a. Volvo XC 60, Volvo XC 90, S60 2.0.
  • Wer einen manipulierten Volvo hat, kann Schadensersatz von Volvo fordern.
  • Möglich sind bis zu 15 % des Kaufpreises für den Volvo-Diesel.

1. Nachrichten & Urteile vom Abgasskandal bei Volvo: Zusammenfassung 2025

Der schwedische Autobauer Volvo geriet 2020 in den Fokus der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die Abgaswerte des populären SUVs XC60 lagen mehr als das Zwölffache über den gesetzlich festgelegten Grenzwerten.

Auch in diesem Fall wurde eine temperaturabhängige Abschalteinrichtung, das sogenannte Thermofenster, verwendet. Volvo bestreitet nicht, dass dieses Thermofenster eingesetzt wurde, sodass anzunehmen ist, dass es auch in anderen Modellen des Herstellers verbaut ist.

Abgasskandal Volvo: Die Hintergründe

Das Emissions-Kontroll-Institut (EKI), eine Organisation der Deutschen Umwelthilfe (DUH), hat einen weiteren Autohersteller entlarvt: Auch Volvo soll in seinen Diesel-Modellen illegale Abschalteinrichtungen eingesetzt haben, die zu einem deutlich erhöhten Stickoxid-Ausstoß (NOx) führten.

Besonders auffällig war der Volvo XC60 mit einem 2,0-Liter-Dieselmotor. Für Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 gilt ein maximaler NOx-Ausstoß von 180 Milligramm pro Kilometer, um die Typgenehmigung zu erhalten. In den Tests des EKI war dieser Grenzwert beim Diesel-SUV bis zu 12 Mal höher – ein klaren Hinweis auf die Verwendung illegaler Abschalteinrichtungen in Volvo-Diesel-Fahrzeugen.

2. Nachrichten im Volvo Abgasskandal 

Auch 2025 ist der Abgasskandal bei Volvo aktuell. Noch immer laufen Klagen gegen den Autohersteller.

Seit 2024 keine Dieselmotoren bei Volvo mehr

Volvo produziert seit Anfang 2024 keine Dieselmotoren mehr. Das könnte eine Konsequenz aus den Ereignissen im Volvo Abgasskandal sein. Darüber hinaus plant das Unternehmen, Hardware-Nachrüstungen für manipulierte Fahrzeuge anzubieten – allerdings auf Kosten der betroffenen Verbraucher. Es ist jedoch unakzeptabel, dass die geschädigten Kunden nun erneut zur Kasse gebeten werden sollen. Bisher trugen die Automobilhersteller in solchen Fällen die Kosten für die erforderlichen Maßnahmen.

Mai 2023: Deutsche Umwelthilfe klagt gegen das KBA

Die DUH hatte bereits 2020 festgestellt, dass Volvo illegale Abschalteinrichtungen in Diesel-Fahrzeugen verbaut. Das Kraftfahrtbundesamt hat darauf aber nicht reagiert. Deshalb hat die DUH am 23. Mai 2023 eine Klage wegen Untätigkeit gegen das KBA eingereicht.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH dazu: „Laut europäischem Recht muss eine Marktüberwachungsbehörde Korrekturmaßnahmen vom Hersteller verlangen, wenn Hinweise auf verbotenen Abschalteinrichtungen vorliegen. Das Kraftfahrt-Bundesamt aber schaut weg und tritt damit seit Jahren als Beschützer der Autoindustrie auf. Weiterhin emittieren Millionen an Diesel-Autos das Dieselabgasgift NO2, weil das Kraftfahrt-Bundesamt auch unter Führung des jetzigen Bundesverkehrsministers Wissing untätig bleibt. Deshalb klagen wir und fordern eine nachträgliche Hardwarenachrüstung oder eine Stilllegung der betroffenen Pkw.“

Volvo Abgasskandal: Betroffene Modelle

Modell

Motor

Baujahr

S60 2.0

D3/D4

03/2010 bis 04/2015

S80 2.0

D3/D4

05/2012 bis 03/2016

S90 2.0

D3/D4

seit 06/2016

V40 20.

D3/D4

05/2012 bis 03/2018

V60 2.0

D3/D4
D4

11/2010 bis 11/2013
seit 04/2015

V70 (Typ B) 2.0

D3/D4
D4

05/2010 bis 04/2014
11/2013 bis 03/2016

V90 2.0

D4

seit 09/2016

XC40 2.0

D4

seit 03/2018

XC60 2.0

D3/D4
D4

03/2010 bis 11/2013
seit 11/2013

XC70 2.0

D3/D4
D4

04/2010 bis 06/2013
06/2013 bis 05/2016

XC90 2.0

D4

11/2015 bis 03/2018

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3. Urteile gegen Volvo im Abgasskandal

2020 hat der Abgasskandal auch Volvo eingeholt – im Juli 2023 wurde der Hersteller erstmals zur Zahlung von Schadensersatz wegen Abgasmanipulation verurteilt.

November 2023: OLG Köln bestätigt Anspruch auf Schadensersatz

Das OLG Köln stellte mit seinem Urteil am 29.11.2023 (Aktenzeichen 16 U 15/23) fest, dass Volvo in mehreren Fahrzeugmodellen, darunter auch der Volvo XC60, illegale Abschalteinrichtungen (z. B. das Thermofenster) verwendet hatte, um die Emissionen während der Tests zu manipulieren.

Das Gericht entschied zugunsten der Kläger und stellte fest, dass die Verbraucher durch den Einbau dieser Manipulationstechnologien geschädigt wurden. Insbesondere ging es um die Rechtmäßigkeit von Schadensersatzansprüchen, die den betroffenen Fahrzeugbesitzern zustehen.

Juli 2023: Erstes Urteil im Abgasskandal gegen Volvo

Im ersten Verfahren gegen Volvo im Abgasskandal (Aktenzeichen 36 O 261/21) klagte ein Verbraucher, weil sein Diesel-Fahrzeug mit einer illegalen Abschalteinrichtung ausgestattet war, die die Abgasemissionen im realen Fahrbetrieb erhöhte. Der Kläger forderte Schadensersatz und die Rückabwicklung des Kaufvertrages.

Das Landgericht Köln bestätigte, dass die Abschalteinrichtung die Emissionen manipulierte und die zulässigen NOx-Werte im Fahrbetrieb überschritt, was gegen Umweltvorschriften verstieß. Das Gericht entschied, dass Volvo für die Manipulation haftet und der Kaufvertrag aufgrund dieser Pflichtenverletzung anfechtbar ist.

Der Kläger hat Anspruch auf Schadensersatz und Rückabwicklung des Kaufvertrages. Das Urteil stärkt den Verbraucherschutz und bestätigt den Anspruch auf Schadensersatz bei Abgasmanipulationen.

BGH-Urteil bestätigt Schadensersatz für Millionen Diesel

Der Bundesgerichtshof hat am 26. Juni 2023 eines der wichtigsten Urteile im Dieselskandal gefällt. Die Hersteller müssen für Millionen Diesel mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen pauschalen Schadensersatz von bis zu 15 Prozent des Kaufpreises zahlen. Vorsätzliche Sittenwidrigkeit muss nicht mehr nachgewiesen werden. Auf teure und langwierige Gutachten soll künftig auch verzichtet werden. Dieselklagen werden beschleunigt und Chancen für Betroffene auf Schadensersatz drastisch erhöht.

März 2023: Thermofenster sind illegal

Der EuGH hat entschieden: Das sogenannte Thermofenster ist eine illegale Abschalteinrichtung – Diesel-Fahrern steht für die Manipulation ihrer Fahrzeuge Schadensersatz zu (Aktenzeichen C-100/21). Damit korrigierte der EuGH die Entscheidung des BGH.

Bis zur EuGH-Entscheidung hatte der BGH Dieselbesitzern nur dann Schadensersatz zugesprochen, wenn eine Betrugsabsicht nachgewiesen werden konnte (Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung, § 826 BGB).

Das Thermofenster stufte der BGH als bloße Fahrlässigkeit ein. Diese Rechtsprechung hat der EuGH nun ausgehebelt: Der Verstoß gegen das Gesetz reicht aus, ein Nachweis von fahrlässigem Handeln ist nicht mehr notwendig, um Schadensersatz im Abgasskandal zu erhalten.

4. Volvo Abgasskandal: Wie erhalte ich Schadensersatz?

Wer vom Volvo Abgasskandal betroffen ist, kann dafür Schadensersatz von Volvo verlangen. Dank des BGH-Urteils vom Juni 2023 sind bis zu 15 % des Kaufpreises als Entschädigung möglich.

Sie haben 2 Möglichkeiten, um eine Entschädigung zu erhalten:

1. Ihren Volvo zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen oder

2. Ihren Volvo behalten und Schadensersatz von Volvo für den Abgasskandal fordern

Wir helfen Ihnen

  • den Kaufpreis zurückzufordern
  • ein gleichwertiges mangelfreies Ersatzfahrzeug zu verlangen
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5. FAQ: Nachrichten zum Abgasskandal bei Volvo

Was ist ein Thermofenster?

Ein Thermofenster sorgt dafür, dass die Abgasreinigung eines Fahrzeugs nur bei bestimmten Temperaturen funktioniert. Bei niedrigeren oder höheren Außentemperaturen wird die Abgasnorm nicht eingehalten. Der EuGH und der BGH haben den Einsatz von Thermofenstern in Fahrzeugen von Ford für rechtswidrig erklärt, was betroffenen Haltern Schadensersatzansprüche ermöglicht.

Wie kann ich prüfen, ob mein Volvo vom Abgasskandal betroffen ist?

Um zu überprüfen, ob Ihr Auto vom Dieselskandal betroffen ist, benötigen Sie die Fahrgestellnummer oder die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN). Alternativ können Sie auch unseren praktischen Online-Check nutzen. Wenn Ihr Volvo betroffen ist, können Sie Schadensersatz von Volvo fordern.

Welche rechtlichen Schritte kann ich als betroffener Volvo-Besitzer einleiten?

Wenn Sie vom Volvo Abgasskandal betroffen sind, können Sie Schadensersatz fordern und den Kaufvertrag Ihres Fahrzeugs rückabwickeln. Wir übernehmen die Durchsetzung Ihres Anspruchs auf eine Entschädigung vor Gericht – ohne Kostenrisiko.

Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte