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Nachrichten & Urteile vom Abgasskandal bei Ford

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
19.12.2024 | 8 Min. Lesezeit
  • Auch Ford ist in den Abgasskandal verstrickt.
  • Das Unternehmen hat am 18.12.2024 einen Rückruf von mehr als 700.000 Fahrzeugen weltweit angekündigt.
  • Betroffen sind u. a. der Ford Fiesta, Ford Mondeo und Ford Focus.
  • Wer einen manipulierten Ford-Diesel fährt, hat Anspruch auf Schadensersatz.

18.12.2024: Aktueller Rückruf bei Ford

Am 18. Dezember 2024 kündigte Ford eine weltweite Rückrufaktion für rund 768.927 Fahrzeuge an, davon 164.168 in Deutschland. Betroffen sind Modelle aus den Jahren 2014 bis 2023 mit Dieselpartikelfilter-Problemen, darunter der B-Max, C-Max, EcoSport, Fiesta, Focus, Kuga, Mondeo und Transit, die mit Euro-6-Dieselmotoren ausgestattet sind. Der Rückruf läuft unter der KBA-Referenznummer 14555R und Ford-Code 24E06.

1. Nachrichten & Urteile vom Abgasskandal bei Ford: Zusammenfassung 2024

Der Abgasskandal bei Ford begann in Deutschland und Europa mit zunehmenden öffentlichen und behördlichen Untersuchungen zu den Fahrzeugen mit Dieselmotoren.

Besonders in den Jahren 2017 und 2018 wurden immer mehr Ford-Modelle von den Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und anderen Regulierungsbehörden überprüft, weil sie den Verdacht erhoben, dass Ford in einigen Diesel-Fahrzeugen unzulässige Software zur Manipulation von Emissionstests verwendet hatte.

Der Fokus auf den Motor EA 189

Ähnlich wie bei Volkswagen und Audi standen auch bei Ford besonders die Dieselmotoren im Zentrum der Untersuchungen, vor allem jene, die mit der Euro 5 und Euro 6 Normen ausgestattet waren.

Ford hatte in verschiedenen Modellen Dieselmotoren verbaut, die von einem globalen Netz von Zulieferern stammten, darunter auch von PSA (Peugeot-Citroën) und Ford-eigenen Motoren, die aufgrund ihres Designs möglicherweise auch von der unzulässigen Software betroffen sein könnten. 

Rückrufe und Strafen

Ford war zwar nicht mit demselben Ausmaß an Skandalen wie VW konfrontiert, doch auch Ford musste in einigen Fällen Rückrufe veranlassen, um Software-Updates durchzuführen und so die Manipulationen zu beheben.

Diese Rückrufe betrafen vor allem Fahrzeuge mit 2,0-Liter-Dieselmotoren, die bei den Tests bestimmte Emissionsgrenzen überschritten hatten. Die Fahrzeuge wurden sowohl in Europa als auch in den USA überprüft, wobei es in den USA zu ernsthaften rechtlichen Problemen für Ford kam. 

Gerichtsverfahren und Klagen

In den letzten Jahren gab es zahlreiche Klagen und rechtliche Auseinandersetzungen in verschiedenen Ländern, in denen Ford beschuldigt wurde, Diesel-Fahrzeuge mit manipulierter Software verkauft zu haben.

Gerichtliche Verfahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern betrafen in erster Linie Ford-Modelle, die mit den 2.0 TDCi-Motoren ausgestattet waren. In einigen Fällen sprachen die Gerichte Entschädigungen für betroffene Käufer und verpflichteten Ford zu Schadensersatzzahlungen, ähnlich wie im Fall anderer Automobilhersteller. 

2. Nachrichten im Ford-Abgasskandal 

Das KBA hat bei folgenden Ford-Modellen mit Euro-6-Norm erhöhte Abgaswerte festgestellt:

  • Ford Max
  • Ford C-Max
  • Ford EcoSport
  • Ford Fiesta
  • Ford Focus
  • Ford Galaxy
  • Ford Grand C-Max
  • Ford Kuga
  • Ford Mondeo
  • Ford Ranger
  • Ford S-Max
  • Ford Tourneo Connect
  • Ford Transit Connect
  • Ford Transit Courier

18. Dezember 2024: Weltweiter Rückruf bei Ford

Am 18. Dezember 2024 gab die Ford-Werke GmbH eine weltweite Rückrufaktion für insgesamt rund 768.927 Fahrzeuge bekannt, von denen 164.168 Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind.

Der Rückruf betrifft Modelle aus den Baujahren 2014 bis 2023 und ist auf konstruktionsbedingte Mängel im Zusammenhang mit Dieselpartikelfiltern (DPF) zurückzuführen.

Betroffen sind diese Ford-Modelle:

  • B-Max
  • C-Max
  • EcoSport
  • Fiesta
  • Focus
  • Galaxy
  • Grand C-Max
  • Kuga
  • Mondeo
  • Ranger
  • S-Max
  • Tourneo Connect
  • Transit Connect
  • Transit Courier

Der Rückruf betrifft Ford-Diesel mit Euro-6-Dieselmotoren. Der Rückruf ist beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unter der KBA-Referenznummer 14555R und dem Ford-Code 24E06 registriert.

November 2024: Ford-Diesel Euro 6 fallen bei Hauptuntersuchungen durch 

Ein neues Messverfahren zeigt, dass Dieselpartikelfilter in vielen Ford-Modellen ineffizient sind. Seit dem 1. Juli 2023 wird bei der Abgasuntersuchung für Euro-6-Diesel nicht nur die Trübung des Rauchgases, sondern auch die Partikelanzahl erfasst. Diese Änderung betrifft ausschließlich Euro-6-Diesel; Fahrzeuge der Euro-4/5-Norm sind nicht betroffen. 

Viele Ford-Diesel bestehen die neue Prüfung nicht, vermutlich aufgrund defekter Partikelfilter. Schätzungen zufolge könnten in Deutschland zehntausende Fahrzeuge betroffen sein. 

Abgasmanipulation durch Thermofenster 

Vom Abgasskandal betroffene Ford-Diesel könnten zudem mit Thermofenstern ausgestattet sein, die gemäß EuGH (C-100/21) und BGH (VIa ZR 335/21) als rechtswidrig gelten. Dies eröffnet die Möglichkeit auf Schadensersatzansprüche von bis zu 15 % des Kaufpreises.  

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3. Wichtige Urteile im Ford Abgasskandal

BGH-Urteil bestätigt Schadensersatz für Millionen Diesel

Der Bundesgerichtshof hat am 26. Juni 2023 eines der wichtigsten Urteile im Dieselskandal gefällt. Die Hersteller müssen für Millionen Diesel mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen pauschalen Schadensersatz von bis zu 15 Prozent des Kaufpreises zahlen. Vorsätzliche Sittenwidrigkeit muss nicht mehr nachgewiesen werden. Auf teure und langwierige Gutachten soll künftig auch verzichtet werden. Dieselklagen werden beschleunigt und Chancen für Betroffene auf Schadensersatz drastisch erhöht.

22.12.2022: EuGH-Urteil zum Thermofenster

Das EuGH-Urteil vom 22. Dezember 2022 (C-100/21) bezieht sich auf die Frage der Rechtswidrigkeit von Thermofenstern in Fahrzeugen.

Das Urteil stellte klar, dass Thermofenster eine illegale Abschalteinrichtung sind, die nach der europäischen Abgasnorm 715/2007 unzulässig ist. Diese Vorschrift verbietet jede Art von Software oder Technologie, die die Abgasreinigung in einem Fahrzeug unter normalen Fahrbedingungen deaktiviert oder reduziert, um die Emissionen zu senken.

Das Urteil hat erhebliche Folgen für die Schadensersatzansprüche von Käufern betroffener Fahrzeuge. Wer ein Fahrzeug mit einem unzulässigen Thermofenster gekauft hat, kann Schadensersatz von Ford für den Abgasskandal fordern.

Schließlich hat das Fahrzeug aufgrund der Manipulationen die gesetzlichen Emissionsstandards nicht erfüllt und möglicherweise einen niedrigeren Wiederverkaufswert.

28.10.2021: BGH zur Haftung der Hersteller im Abgasskandal

Das BGH-Urteil vom 28. Oktober 2021 (VIa ZR 335/21) befasst sich mit der Haftung der Autohersteller im Falle von unzulässigen Abgasmanipulationen und Schadensersatzansprüchen der Fahrzeugkäufer.

Der BGH stellte in dem Fall fest, dass Volkswagen mit einer verbauten Abschalteinrichtung und der bewussten Manipulation der Emissionen in einem systematischen und vorsätzlichen Vorgehen gegen umweltrechtliche Vorschriften verstieß.

Der BGH entschied, dass die Klägerin gegen Volkswagen einen Schadensersatzanspruch nach § 826 BGB geltend machen kann.

Der BGH betonte, dass auch Fahrzeugkäufer, deren Fahrzeuge nicht mit der gleichen Motorisierung wie das in diesem Fall behandelte Modell ausgestattet sind, einen Anspruch auf Schadensersatz von den Hersteller haben können, wenn ihr Fahrzeug ähnliche Manipulationen aufweist.

Dies betrifft in erster Linie Fahrzeuge mit Abschalteinrichtungen oder Thermofenstern.

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4. Ford-Abgasskandal: Was kann ich tun?

Wer einen Ford mit illegalten Abschalteinrichtungen hat, hat für die Manipulation des Fahrzeugs Anspruch auf eine Entschädigung von Ford.

Sie haben 2 Optionen, um eine Entschädigung zu erhalten:

  1. Ihren Ford zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen oder
  2. Ihren Ford behalten und Schadensersatz von Ford für den Abgasskandal fordern.

Rückerstattung des Kaufpreises

Ford-Kund:innen haben in der Regel die Möglichkeit, ihr manipuliertes Fahrzeug an den/die Händler:in zurückzugeben. Im Gegenzug erhalten sie den Kaufpreis zurückerstattet.

Fahrzeug behalten und Schadens­ersatz fordern

Sollten Sie nicht bereit sein, Ihr Fahrzeug herzugeben, können Sie sich für den Betrug entschädigen lassen. Wir setzen Ihre Ansprüche auf Schadensersatz ohne Kostenrisiko durch. Dieser kann bis zu 15 % des Kaufpreises betragen.

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5. FAQ: Nachrichten zum Abgasskandal bei Ford

Was ist ein Thermofenster und warum ist es problematisch?

Ein Thermofenster ist eine Technologie, bei der Emissionssysteme eines Fahrzeugs, wie z. B. der Abgasrückführung, nur bei bestimmten Temperaturen aktiv sind. Dies führt dazu, dass das Fahrzeug bei niedrigeren oder höheren Außentemperaturen die Abgasnormen nicht einhält.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) und der Bundesgerichtshof (BGH) haben festgestellt, dass solche Thermofenster in Fahrzeugen von Ford rechtswidrig sind. Dadurch können betroffene Fahrzeughalter Schadensersatzansprüche geltend machen.

Wie erkenne ich, ob mein Ford vom Abgasskandal betroffen ist?

Wenn Sie ein Ford-Fahrzeug mit einem Euro-6-Dieselmotor aus den Baujahren 2014 bis 2023 besitzen, könnte es vom Abgasskandal betroffen sein. Überprüfen Sie, ob Ihr Fahrzeug Rückrufe oder technische Mängel im Zusammenhang mit Dieselpartikelfiltern oder Abgassteuerungen hat. Dafür benötigen Sie die FIN-Nummer Ihres Autos.

Was sind die Folgen des Abgasskandals für betroffene Ford-Käufer?

Wer vom Ford-Abgasskandal betroffen ist, mussmit Problemen bei der Abgasuntersuchung rechnen, insbesondere wenn die Dieselpartikelfilter nicht korrekt funktionieren. Dies kann zu einer Nichtbestehung der Hauptuntersuchung führen und unter Umständen zu einer Nachrüstung oder einem Rückruf des Fahrzeugs.

Zudem haben Fahrzeughalter Anspruch auf Schadensersatz, insbesondere wenn unzulässige Technologien wie Thermofenster zum Einsatz kamen.

Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte