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Dieselskandal Dacia – Das manipulierte Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
07.05.2023 | 4 Min. Lesezeit
  • Mutterkonzern Renault und Dacia führen die Liste der dreckigsten Diesel an.
  • Bei Dacia wurden zwei Strategien zur Abgasmanipulation festgestellt.
  • Dacia-Diesel übersteigen selbst bei Fahrzeugen der Abgasnorm Euro 6 das Vielfache der erlaubten Stickoxidemissionen.

BGH-Urteil bestätigt Schadensersatz für Millionen Diesel

Der Bundesgerichtshof hat am 26. Juni 2023 eines der wichtigsten Urteile im Dieselskandal gefällt. Die Hersteller müssen für Millionen Diesel mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen pauschalen Schadensersatz von bis zu 15 Prozent des Kaufpreises zahlen. Vorsätzliche Sittenwidrigkeit muss nicht mehr nachgewiesen werden. Auf teure und langwierige Gutachten soll künftig auch verzichtet werden. Dieselklagen werden beschleunigt und Chancen für Betroffene auf Schadensersatz drastisch erhöht.

Was ist der Diesel­skandal?

Der Dieselskandal nahm 2015 seinen Anfang, als herauskam, dass Volkswagen Abgaswerte manipulierte. Nach den ersten Aufdeckungen aus den USA verbreiteten sich die Vorwürfe gegen den Konzern schnell bis nach Europa und Deutschland. Die Vorwürfe der Abgasmanipulation bestätigten sich aber nicht nur gegen Volkswagen. Andere Autobauer wie Audi, BMW, Daimler, Volvo und Opel waren mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert, die in den folgenden Jahren sowohl durch Untersuchungen als auch Gerichtsurteile bestätigt wurden.

Den Autoherstellern wurde u. a. vorgeworfen, dass die Diesel-Fahrzeuge relevante Emissionswerte mittels einer Software lediglich in Prüfsituationen einhielten. Befanden sich die Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr, schaltete die Software um die Abgasreinigung wurde heruntergeregelt oder ganz abgeschaltet.

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Wie ist Dacia in den Diesel­skandal verwickelt?

Automobile Dacia ist ein rumänischer Autohersteller und inzwischen vollständig eine Tochter des französischen Renault-Konzerns. Die Fahrzeuge des Autoherstellers sind vor allem für ihre günstigen Preise bekannt. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland rund 80.000 Neuwagen von Dacia zugelassen, womit die Marke einen Marktanteil von rund 2,2 % am deutschen Automobilmarkt hat. Allerdings konnte Dacia auch einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr 2018 von fast 12 % verzeichnen, womit es sich um den drittgrößten Zuwachs am Markt nach SEAT und Hyundai handelte.

Im Jahr 2016 vermeldete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), dass auch bei Dacia Abweichungen und somit Manipulationen bei den Abgaswerten festgestellt wurden. Doch nicht nur bei Dacia scheint es schlecht um die Abgasreinigung bestellt zu sein. Der Mutterkonzern Renault steht seit Langem in der Kritik, besonders dreckige Dieselautos zu produzieren. Für Fahrzeuge mit Abgasnorm Euro 5 ist der Renault-Konzern (inkl. Dacia) trauriger Spitzenreiter. Auch bei den aktuellen Fahrzeugen mit Euro-6-Norm sieht es wenig besser aus – dort steht Renault (inkl. Nissan, Dacia und Infiniti) an zweiter Stelle hinter Fiat und Suzuki. Die Fahrzeuge vom Renault-Konzern überstiegen ungefähr das 14-fache des legalen NOx-Limits. Als dreckigste Autos bei Dacia wurden bisher der Sandero (Euro-6-Norm) und der Duster 1.5 dCi 81 kW (Euro-5-Norm) identifiziert.

Welche Dacia-­Modelle sind betroffen?

Ein Jahr nach Bekanntwerden des Abgasskandals – im Jahr 2016 – gab das KBA bekannt, dass beim Dacia Sandero dCi 90 mit 1.5 l Hubraum und Euro-6-Norm des Bauzeitraums 11/2012 bis 07/2018 Manipulationen der Abgaswerte festgestellt wurden.

Im Gegensatz zu den großen Autoherstellern VW, Daimler & Co. gab es in Deutschland allerdings für die betroffenen Dacia-Diesel keine offiziellen Rückrufe seitens des KBA.

Auch wenn Sie noch kein offizielles Rückrufschreiben erhalten haben, kann Ihr Dacia trotzdem vom Dieselskandal betroffen sein. Ob auch bei Ihrem Diesel gemogelt wurde, können Sie mit nur wenigen Schritten in unserem kostenfreien Online-Check erfahren.

Welche Abschalt­einrichtungen wurden bei Dacia benutzt?

Bei Dacia wurden zwei Strategien zur Abgasmanipulation festgestellt: Beim „Thermofenster handelt es sich um eine Technologie, welche die Abgasreinigung anhand der Außentemperatur reguliert. In Dacia Fahrzeugen besteht eine Untergrenze von 17 ℃, bei Außentemperaturen darunter wird die Abgasreinigung abgeschaltet. Da die europäische Jahresdurchschnittstemperatur bei lediglich 7 ℃ liegt, ist die Reinigung also die meiste Zeit des Jahres inaktiv. Im Dezember 2020 entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass es sich daher nicht um eine gerechtfertigte Technik zum Motorenschutz handelt, sondern um eine illegale Abschalteinrichtung.

Die zweite Abschalteinrichtung, die bei Dacia zu erhöhten Stickoxidemissionen führt, steht in Zusammenhang mit dem sogenannten „Hot Restart” („Heißstart” bzw. „heißer Wiederanlauf”). Ein Kaltstart bezeichnet die Inbetriebnahme eines Verbrennungsmotors, ohne dass Kühlwasser und/oder Öl vorher erhitzt wurde. Ist das Gegenteil der Fall, handelt es sich um einen Warm- bzw. Heißstart. Viele der emissionsreichen Dieselmodelle zeigten erheblich erhöhte NOx-Werte bei einem warmen Motor im Gegensatz zu einem kalten. Den Autoherstellern zufolge liegt das daran, dass höhere Emissionen aus höheren Temperaturen und Druck resultieren. Das stimmt allerdings nicht, denn Emissionen entstehen als Funktion der Verbrennung und der Abgasnachbehandlung. Und diese müsste eigentlich viel besser funktionieren, wenn der Motor vorgeheizt ist. Darüber hinaus sind in der EU Kaltstarts für Testsituationen vorgeschrieben. Das deutet darauf hin, dass hier eine Abschalteinrichtung am Werk ist. Diese sorgt dafür, dass im kalten Motorzustand eine effektivere Abgasreinigung im Gange ist als bei einem warmen Motor.

Auch bei Dacia wurden zwei bereits bekannte Strategien zur Abgasmanipulation festgestellt. Gegen diesen Betrug sollten Sie vorgehen. Wir beraten Sie in unserer kostenfreien Erstberatung, die Sie in kurzer Zeit vom Sofa aus ausfüllen können.

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Welche Handlungs­optionen gibt es?

Der Abgasskandal hat aufgedeckt, dass nicht nur die ganz großen Autohersteller betrogen haben. Zwar sind die Wertverluste bei einem günstigen Dacia nicht so hoch wie bei anderen Dieselautos, doch dafür ist die Umweltschädigung umso höher. Betroffene sollten sich deshalb wehren und sich für eine dieser drei Optionen entscheiden:

Option #1: Kaufpreis erstatten lassen gegen Rückgabe Ihres Dacia

Dacia-Diesel übersteigen selbst bei Fahrzeugen der Abgasnorm Euro 6 das Vielfache der erlaubten Stickoxidemissionen. Wir empfehlen Ihnen: Geben Sie jetzt Ihren Dacia zurück und lassen sich dafür den Kaufpreis erstatten.

Option #2: Dacia behalten und Schadensersatz fordern

Wenn Sie Ihren Dacia gerne behalten möchten, dann sollten Sie Ansprüche auf Schadensersatz für die Manipulationen und den Betrug geltend machen. Schadensersatzansprüche können in Höhe von bis zu 20 % des Kaufpreises erstattet werden.

Ob Sie Ihren Dacia abgeben wollen oder nicht – wir beraten Sie gerne zu Ihren nächsten Schritten. Nutzen Sie jetzt unsere kostenfreie und schnelle Ersteinschätzung im Abgasskandal.

Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte