Abgasskandal beim Opel Insignia – So ist das Euro-6-Modell betroffen
- Bereits 2017 fand das KBA Abschalteinrichtungen in Opel-Modellen, darunter auch im Insignia mit 2.0 Liter-Motor.
- 2018 folgte der Pflichtrückruf von über 95.000 Fahrzeugen.
- Wie im Opel Insignia manipuliert wurde und was geschädigte Halter:innen von Opel fordern können, erfahren Sie hier.
Inhalt:
- Wurden auch im Opel Insignia unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut?
- Wie hat Opel auf die Manipulationsvorwürfe reagiert?
- Wie wurde der Opel Insignia im Abgasskandal manipuliert?
- Wurde der Opel Insignia offiziell vom KBA zurückgerufen?
- Sind Halter:innen eines Opel Insignia zum Rückruf verpflichtet?
- Wie können sich Besitzer:innen eines Opel Insignia im Abgasskandal wehren?
- Welche Kosten entstehen bei einem rechtlichen Vorgehen gegen Opel im Dieselskandal?
Wurden auch im Opel Insignia unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut?
Bereits Ende 2017 entdeckte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in verschiedenen Opel-Modellen mehrere Abschalteinrichtungen. Opel bot daraufhin an, ein freiwilliges Software-Update bei den betroffenen Fahrzeugen durchzuführen.
Das KBA war vorerst besänftigt, jedoch änderte sich das rasant, als auch das berühmt-berüchtigte Thermofenster in den Opel-Modellen Zafira, Insignia und Cascada gefunden wurde. Daher folgte 2018 die Anordnung zum Pflichtrückruf für die drei manipulierten Euro-6-Modelle. Der Opel Insignia musste in der Ausführung mit 2.0 CDTi-Motor aus den Jahren 2012 bis 2016 zurückgerufen werden.
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Wie hat Opel auf die Manipulationsvorwürfe reagiert?
Seit Opel erstmals Manipulationen an ihren Diesel-Fahrzeugen vorgeworfen wurde, beteuert der Rüsselsheimer Autobauer seine Unschuld. Um vor dem KBA kooperativ zu wirken, hat Opel freiwillige Software-Updates für die drei Euro-6-Modelle, in denen illegale Abschalteinrichtungen gefunden wurden, angeboten.
Doch dem KBA reichte diese Maßnahme nicht und ordnete 2018 einen Pflichtrückruf für die Modelle Insignia, Zafira und Cascada an. Opel reichte kurze Zeit später eine Klage gegen den Bescheid des KBA ein, um die verpflichtende Rückrufaktion zu verhindern.
Das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein wies die Beschwerde jedoch per Eilantrag am 9. November 2018 ab (Az. 3 B 127/18). Das Beschwerdeverfahren wurde jedoch erst knapp ein Jahr später, am 6. November 2019, abgeschlossen (Az. 5 MB 3/19). Diese Verzögerung hatte zur Folge, dass erst seit dem 23. Januar 2020 der Rückruf des Opel Insignia offiziell in der Rückrufdatenbank des KBA gelistet ist.
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Wie wurde der Opel Insignia im Abgasskandal manipuliert?
Sowohl das KBA als auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) führten diverse Tests an mehreren Opel-Modellen durch und kamen zu dem Schluss, dass die geprüften Fahrzeuge auf der Straße deutlich höhere Abgaswerte aufwiesen als auf dem Prüfstand. Da liegt die Vermutung nahe, dass auch Opel auf die illegale Zyklus-Erkennung zurückgegriffen hat, um seine Diesel-Fahrzeuge vor der Zulassung deutlich sauberer erscheinen zu lassen.
Im Frühjahr 2018 fand das KBA zusätzlich Anzeichen für das sogenannte Thermofenster in Euro-6-Modellen des Rüsselsheimer Autobauers. Die illegale Funktion, welche laut Hersteller zum Motorschutz integriert wurde, reguliert die Abgasreinigung ab einer bestimmten Außentemperatur.
Bereits ab einer Temperatur von unter 17 °C drosselt oder deaktiviert die Motorsteuerung die Reinigung, sodass eine deutlich höhere Menge an Stickoxiden an die Außenluft abgegeben werden. Auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärte die temperaturgesteuerte Abschalteinrichtung am 30. April 2020 in einem Gutachten für unzulässig. Jedoch steht ein finales Urteil hier noch aus.
Wurde der Opel Insignia offiziell vom KBA zurückgerufen?
Nachdem dem KBA die freiwillige Rückrufaktion der Rüsselsheimer aus dem Jahr 2016 nicht weit genug ging, folgte 2018 der Pflichtrückruf. Gegen diesen Bescheid klagte Opel erfolglos, jedoch verzögerte sich der Anlauf des offiziellen Rückrufs dadurch um fast zwei Jahre.
Seit dem 23. Januar 2020 läuft der Rückruf des KBA offiziell. Daher haben Halter:innen der Modelle Insignia, Zafira und Cascada vermutlich in den vergangenen Monaten Post von Opel direkt oder dem KBA erhalten. Sie werden aufgefordert, eine Vertrags-Werkstatt mit ihrem Opel aufzusuchen, um ein Update der Motorsteuerungssoftware aufspielen zu lassen.
Weltweit sind insgesamt etwa 96.000 Fahrzeuge von der Rückrufaktion mit dem Herstellercode E15-2025000 (17-R-021) betroffen – etwa 32.000 davon sind in Deutschland gemeldet.
Vor dem Software-Update Alternativen prüfen!
Meist haben Sie einige Monate Zeit, um der Aufforderung zum Software-Update nachzukommen. Bevor Sie dies tun, sollten Sie Ihre Optionen prüfen lassen. In der Regel haben Halter*innen eines manipulierten Opels die Möglichkeit, eine Entschädigung zu fordern. So können Sie gegebenenfalls das Software-Update umgehen, das Ihrem Fahrzeug langfristig schaden könnte.
Sind Halter:innen eines Opel Insignia zum Rückruf verpflichtet?
Viele Halter:innen eines der betroffenen Opel-Modelle sind sich unsicher, ob sie das Software-Update aufspielen lassen sollen und befürchten einen höheren Verbrauch oder eine Qualitätsminderung ihres Diesel-Fahrzeugs.
Jedoch handelt es sich hierbei um keine Rückrufaktion auf freiwilliger Basis – sowohl für Opel als auch für alle Halter:innen ist die Durchführung verpflichtend. Bei einer Weigerung, das Update durchführen zu lassen, droht eine Betriebsuntersagung.
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Wie können sich Besitzer:innen eines Opel Insignia im Abgasskandal wehren?
Haben Sie in den vergangenen Wochen Post von Opel direkt oder dem KBA erhalten? Hat man Sie darüber informiert, dass in Ihrem Fahrzeug die Abgaswerte verfälscht werden? Dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten, von Opel eine Entschädigung zu verlangen.
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Rückerstattung des Kaufpreises
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Welche Kosten entstehen bei einem rechtlichen Vorgehen gegen Opel im Dieselskandal?
Für die Durchsetzung der Ansprüche gegen VW müssen Sie keinerlei Kostenrisiko fürchten – egal, ob mit oder ohne Rechtsschutzversicherung.
Durchsetzung mit Rechtsschutzversicherung
Sofern Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, übernimmt diese die Kosten zur Forderung Ihrer Ansprüche. Jetzt tritt genau der Grund ein, weshalb Sie einst eine Versicherung abgeschlossen haben. Der Vorteil, den Sie als Rechtsschutzversicherter haben: Jeder Cent, den ein Autokonzern oder Händler Ihnen schuldet, bleibt bei Ihnen. Sie müssen lediglich für Ihre vereinbarte Selbstbeteiligung aufkommen. Wir stellen für Sie kostenfrei die Deckungsanfrage und kümmern uns im Anschluss um die Kommunikation und Abwicklung mit Ihrem Versicherer. Bei der Beauftragung für die Durchsetzung Ihrer Ansprüche senden wir direkt die Deckungsanfrage an Ihre Versicherung. Schneller und einfacher geht es nicht.
Durchsetzung ohne Rechtsschutzversicherung
Beitrag geprüft von
Rechtsanwalt Philipp Caba**
Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.
* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte